| Rassenname: MAREMMA PFERD (MAREMMANO, MAREMMENPFERD) Zuchtland: Italien Zuchtgebiet: Mittelitalien, Provinz Toskana, Maremma Besonderheiten: Name der Rasse vom Lebensraum, Pferde mit „Kuhverstand“ Größe: 155 cm bis 160 cm Gruppe: Rasse Blut: Warmblut | Das Maremma Pferd gilt als eine der ursprünglichsten und ältesten italienischen Warmblutpferde-rassen. Früher waren diese Pferde Wildpferde und noch heute gibt es Herden die in der Maremma die halbwild gehalten werden. Sein Lebensraum ist die feuchte, heiße und von Mücken geplagte italienische Maremma zwischen den Flüssen Tiber und Arno. Es sind hauptsächlich die Provinzen Grosseto und Viterbo in der wunderschönen Toscana. Dieses Gebiet hat viele Sümpfe und Buschdickicht, ist im Sommer schwülwarm und zeigt in den anderen Jahreszeiten viel stürmischen Wind und Regen. Dadurch hat sich hier seit etrus-kischen Zeiten ein sehr gutes Pferd entwickelt und wurde seit dem Altertum auch von den verschiedensten Rassen beeinflusst. Seine genaue Herkunft ist nicht sicher geklärt, doch mit Sicherheit fließt in diesen Pferden das Blut von nordafrikanischen Pferden. Später wur-de es besonders von Berbern, aber auch iberischen Pferden, Neapolitanern und Arabern beeinflusst. Ursprünglich waren diese Pferde für die Landwirtschaft gezüchtet worden, um als Zug- und Rinderhirtenreitpferd zu arbeiten. Im 19. Jh. hatten diese Pferde auch Kontakt mit englischen Voll- und Halbblütern und Trabern. So wurden im Gestüt Tombolo, welches 1850 gegründet wurde, zwei englische Halbblüter und ein Araber aus dem königlichen Ge-stüt San Rossore zur Verbesserung der Rasse in der Zucht eingesetzt. Die Pferde werden von der ASSOCIAZIONE NAZIONALE ALLEVATORI CAVALLO di RAZZA MAREMMA in Gro-ssetto betreut. Das Gestüt Grossetto hat auch maßgeblichen Anteil an der Zucht und Erhal-tung dieser Pferderasse. Heute tendiert die Zucht stark in die Richtung wendigeres und leichteres Reit- und Sportpferd mit eleganteren Formen. Dazu setzt man in den letzten Jah-ren auch Englische Vollblüter in der Zucht ein. Der ursprüngliche Maremmano ist heute noch immer ein begehrtes Pferd für die toscanischen Rinderhirten, die Butteri, die diese Pferde gerne für ihre Arbeit nutzen, da sie, ähnlich wie das Quarter Horse, einen „Rinderver-stand“ besitzen. Bekannt ist auch ein besonderer, kunstvoll gearbeiteter Ledersattel mit einer dicken Polsterung mit dem Namen „Scafarda“ oder „Bardella“ der von diesen Hirten benutzt wird, sowie deren Reitweise die der amerikanischen ähnelt, die man „a mazzetto“ nennt. Weiterhin wurden Maremmanos bei der italienischen Kavallerie genutzt. Da der ur-sprüngliche und auch der verbesserte Maremma eine gesunde und solide Rasse ist, werden deren Hengste bei der Zucht des Italienischen Reitpferdes (ähnliches Modell zum Deutschen Reitpferd), dem Salerner und auch dem Siciliano eingesetzt. Spielarten oder Verwandte des Maremmanos sind das Catria Pferd, der Monterufolino und der Tolfetano. Der ursprüngliche Maremmano ist heute fast nicht mehr zu finden, da die Tendenz in Richtung Sportpferde-zucht geht. Der Maremma war zusammen mit dem Murgesen und französichen Anglo Nor-mannen an der Entstehung des heute ausgestorbenen Capitanatas aus dem nördlichen Apulien beteiligt. Der ursprüngliche Maremmano ist ein kräftiges und robustes Pferd ähnlich dem Lusitaner oder Sardinier. Der Kopf ist lang, robust, etwas ramsnasig und wirkt etwas schwer. Der lange Hals ist muskulös und breit im Ansatz, der Widerrist ausgeprägt und die Schulter ist schräg. Der kurze und gerade Rücken endet mit einer abfallenden Kruppe und einem tiefen Schweifansatz. Die Gliedmaßen zeigen eine sehr solide und gerade Stellung, sind kräftig und robust mit guten Gelenken und schönen und kräftigen Hufen. Es kommen alle Farben vor, wobei Braune, Schwarzbraune und Rappen überwiegen. Schimmel werden nicht in der Zucht benutzt. Die Pferde haben schönes und volles Langhaar. Die Größe liegt bei ca. 155 cm bis 160 cm. Charakterlich sind diese Pferde sehr einwandfrei, arbeitswillig, mutig und energisch. |
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